Studien in Kanada und Israel
Schon Anfang April stand zur Debatte, ob Cannabis bzw. einzelne Wirkstoffe der Pflanze wirksam gegen das derzeit die Nachrichtenwelt dominierende Corona-Virus sein könnte. Weltweit und auch hierzulande laufen Forschungen und Studien, die zeitnah in Erfahrung bringen möchten, wie sich mit dem Virus infizierte Menschen, nach Eigentherapie (in der Regel durch medizinisches Cannabis auf Grund anderer Erkrankungen) mit Cannabis fühlen. CBD steht somit auch im Interesse als Mittel gegen Covid-19-Erkrankungen.
Unter anderem an der Hochschule Merseburg gibt es aktuell einen anonymen Umfragebogen, der sich mit dem Thema beschäftigt: https://survey.hs-merseburg.de/index.php/133554?lang=de
Bereits seit 2015 arbeiten an der kanadischen Universität in Lethbridge Olga und Igor Kovalchuk an einer umfangreichen Erforschung von Cannabis. Laut der Forschung zeigten diverse Cannabinoide therapeutische Eigenschaften bereits in der Vergangenheit. Jetzt haben sich die beiden Forscher aufgrund der aktuellen weltweiten Ereignisse erneut mit den Ergebnissen ihrer Arbeit beschäftigt und sind davon überzeugt, hier unter anderem durchaus vielversprechende Ansätze im Kampf gegen das Coronavirus gefunden zu haben.
Die Wissenschaftler haben begonnen, die speziellen Proteine und Rezeptoren, die das Virus unter Kontrolle nimmt bzw. nutzt um in den Körper einzudringen, ausführlich zu untersuchen. Als Folge wurde inzwischen ein Forschungspapier eingereicht, in dem die Auswirkungen von medizinischem Cannabis auf Covid-19 untersucht wurden.
Die Kovalchuks sagen, dass, basierend auf den vorläufigen Daten und in Erwartung auf weiterer Untersuchungen, entzündungshemmende Cannabisextrakte mit einem hohen CBD-Gehalt die Rezeptorspiegel in äußerst relevanten Geweben wie Mund, Lunge und Darmzellen passend modulieren können.
Ein „Schlüsselportal“ des Virus wurde schon festgestellt; bekannt als ACE2 Rezeptor. „Das Virus hat die Fähigkeit, sich daran zu binden und sich in die Zelle zu ziehen, fast wie durch eine Türöffnung“, erklärte Olga Kovalchuk auf dem News-Portal CTV. Cannabis-Extrakte können dabei helfen Entzündungen zu reduzieren und aktive Viren zu verlangsamen.
„Stellen Sie sich vor, eine Zelle ist ein großes Gebäude. Cannabinoide vermindern die Anzahl der Türen im Gebäude um circa 70 Prozent, was bedeutet, dass der Zugang stark eingeschränkt wird. Man hat also größere Chancen, dagegen anzukämpfen“, sagt Igor Kovalchuk
Die beiden Forscher betonen jedoch, dass ihre Daten auf menschlichen Gewebemodellen basieren und der nächste Schritt darin bestehen würde, klinische Studien durchzuführen, was laut Igor Kovalchuk aktiv versucht wird.
Lasst gemeinsam die Daumen drücken und gesund bleiben!