Das Endocannabinoid-System

Ein passender Schlüssel für viele Schlösser

Das Endocannabinoid-System (ECS) besteht aus den sogenannten Endocannabinoiden (diese zählen zur Gruppe der Liganden) und den dazugehörigen Rezeptoren. Darüber hinaus sind Proteine in die Produktion, den Transport und den Abbau von Endocannabinoiden involviert.

Liganden sind Moleküle, die eine bestimmte Struktur aufweisen, so dass sie an Rezeptoren andocken können. An diese Rezeptoren, die sich auf den Zellen des menschlichen Körpers befinden, können Liganden somit Reaktionen innerhalb der Zelle auslösen, wie beispielsweise das Unterbinden von Schmerzweiterleitungen. Hier wird gerne das Beispiel eines passenden Schlüssels (Ligand) und des jeweiligen Schlosses (Rezeptor) verwendet, um den Sachverhalt zu verdeutlichen.

Endocannabinoide und Rezeptoren finden sich in nahezu allen Körperteilen. Organe, Immunzellen, Drüsen, das Bindegewebe und das Gehirn haben alle Rezeptoren und Endocannabinoide.

Rezeptoren befinden sich auf den äußeren Zellwänden und dienen als Türschloss, wenn Botenstoffe in das innere der Zelle gelangen wollen. Die Endocannabinoid-Rezeptoren sind in weiten Teilen des Körpers verbreitet. Vor allem aber im Zentralen Nervensystem (ZNS) und im Immunsystem sind Rezeptoren zu finden, an die sich Cannabinoide binden können. Hier unterscheidet man die CB1 Rezeptoren, welche im ZNS zu finden sind und die CB2 Rezeptoren, die auf Zellen des Immunsystems vorkommen. Somit kann angenommen werden, dass das Endocannabinoid-System für eine Vielzahl von Regelprozessen im menschlichen Körper verantwortlich ist, was ein extrem breit gefächertes Anwendungsspektrum von pflanzlichen Cannabinoiden mit sich bringt.

Das Endocannabinoid-System reguliert unter anderem Entzündungen im Körper

Auf körperliche Schäden oder Infektionen reagiert unser Immunsystem mit einer automatischen Schutzreaktion. Eine wichtige Funktion der Entzündung besteht darin beschädigtes Gewebe, Bakterien und Krankheitserreger zu bekämpfen. Dabei entstehen Entzündungen in der Regel lokal um eine weitere Ausbreitung und Schädigung des Körpers zu unterbinden.

Das ECS sorgt für eine Schmerzreduktion und zu einer Linderung der Entzündung durch Unterdrückung oder Reduzierung der „entzündlichen“ Signale.

Wie funktionieren die ECS-Rezeptoren?

Das Endocannabinoid-System besteht aus einer Vielzahl an Zellrezeptoren, die wichtige Körperfunktionen und -prozesse steuern, regulieren und überwachen. Das ECS hilft bei der Kontrolle und Regulierung von unserem Immunsystem, Gedächtnis, Stimmung, Schmerz und Schlaf.

Enzyme sind bei nahezu allen lebenswichtigen Prozessen in unserem Körper beteiligt, dazu zählt auch das Endocannabinoid-System. Enzyme regulieren die Anzahl der Endocannabinoide und tragen dazu bei überschüssige Endocannabinoide zu reduzieren.

Ein Cannabinoid-Enzym sorgt dafür, dass die Endocannabinoide in unserem Körper genutzt werden können. Die Cannabinoid-Rezeptoren sind auf vorhandene und gesunde Endocannabinoide in großer Anzahl angewiesen.

Endocannabinoide können am besten funktionieren, wenn sie mit (nicht-psychoaktiven) Cannabinoiden kombiniert angewendet werden. CBD kann mit speziellen Endocannabinoiden zusammenarbeiten und die Funktionalität des ECS deutlich steigern.

Welche Probleme können durch einen Endocannabinoiden-Mangel auftreten?

Verschiedene Krankheitsbilder werden heute einem Mangel an Endocannabinoiden zugeschrieben. Dazu zählen beispielsweise folgende Krankheitsbilder:

  • Migräne
  • Parkinson-Krankheit
  • Alzheimerkrankheit
  • Multiple Sklerose
  • Langsamkeit in der Bewegung
  • Depression
  • Serotonin-Störung
  • Niedriger Dopaminspiegel

Fazit

Das Endocannabinoid-System ist der wesentliche Bestandteil des menschlichen Körpers. Es initiiert, reguliert und steuert physiologische Prozesse, die helfen, verschiedene Körperprozesse wie Stimmung, Stress, Immunsystem und das neurologische System zu steuern. Ein funktionierendes, ausgeglichenes Endocannabinoid-System ist für die Erhaltung der individuellen Gesundheit somit unerlässlich.